Die Enttäuschung des Staates ist berechtigt

28.4.2016 – Was sich aus Sicht eines Riester-Rentners durch die Zulagen des Staates rechnet, kann sich indes aus Sicht des Staates als gewaltige Geldvernichtung herausstellen. Eine positive Rendite für den Vorsorgesparer bezogen auf dessen Eigenbeiträge wird unter Umständen nur durch die Zulagen erreicht. Bezogen auf die Summe von Eigenbeiträgen und Zulagen kann die Rendite aber negativ sein. Was sich also aus Sicht des Riester-Rentners als noch lukratives Geschäft darstellt, kann sich aus Sicht des Staates als Verschwendung von Steuergeldern herausstellen.

So hat sich das der Staat ganz sicher nicht vorgestellt, als er auf eine geförderte kapitalgedeckte zusätzliche Altersvorsorge setzte. Zudem haben gerade einmal ein Drittel der Berechtigten überhaupt die Möglichkeit der Riester-Rente genutzt. Nicht nur die Versicherer haben die vom Staat in sie gesetzten Erwartungen in die Verbreitung einer flächendeckenden zusätzlichen Altersvorsorge bei Weitem nicht erfüllt. Damit bleibt ein Großteil der Menschen von Altersarmut bedroht.

Es ist auch kaum zu erwarten, dass Untersuchungen wie diese daran etwas ändern – auch die Werbespots mit aus Fenstern auf die Straße regnenden Geldscheinen haben da versagt. Die Enttäuschung des Staates ist daher berechtigt, egal ob man Ursachen dafür auch vielleicht bei der EZB suchen will. Es ist deshalb verständlich, wenn der Staat nachdenkt, ob Steuergelder nicht sinnvoller eingesetzt werden können, um drohende Altersarmut gezielter und effizienter zu bekämpfen.

Peter Schramm

info@pkv-gutachter.de

zum Artikel: „Die besten Riester-Renten”.