Das Jahr des Zinscrashs wäre eher ein Jahr zum Feiern

26.10.2016 – Ein „Zinscrash” von minus 0,6 Prozent ist in dem betreffenden Jahr von Vorteil, weil damit die Bewertungsreserven in den festverzinslichen Papieren steigen. Bei mittleren Restlaufzeiten von zum Beispiel acht Jahren nimmt der Zeitwert der Papiere um rund 4,5 Prozent zu

Sind 85 Prozent der Kapitalanlagen in festverzinslichen Papieren investiert, steigen die Zeitwerte aller Kapitalanagen dann um etwa 3,8 Prozent. Sind dann etwa zehn Prozent in Aktien investiert, so führt deren Crash um 37 Prozent nur zu einem Minus von 3,7 Prozent bezogen auf den Zeitwert aller Kapitalanlagen. Per Saldo steht der Versicherer im betreffenden Jahr also besser da als ohne diese Crashs.

Anders sähe es aus, wenn die Zinsen nicht um 0,6 Prozent fallen, sondern steigen. Dann nämlich würden beide Effekte nicht mehr sich gegenläufig aufheben, sondern kumulieren. Das wurde aber offenbar gar nicht untersucht.

Bei einem Zinsrückgang stellen sich die schwerwiegenden Probleme nicht im Jahr des Rückgangs, sondern den Jahren danach, wenn die Zinserträge bei Neuanlagen fehlen. Das Jahr des „Zinscrashs” ist eher noch ein Jahr zum Feiern – die mageren Jahre kommen danach – hier wäre nach den Überlebensaussichten zu fragen.

Peter Schramm

info@pkv-gutachter.de

zum Artikel: „Diese Lebensversicherer können einem Crash standhalten”.

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Private Krankenversicherung · Zinsen
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