8.9.2017 – Ist schon erstaunlich, wie Politik und Konzerne sich als Wissende über die Renditen von mehreren Jahrzehnten präsentieren. Als ob es bei einem so hohen Gut wie Altersversorgung vorrangig um Rendite ginge.
Wer als abhängig Beschäftigter mit kleinem und mittlerem Einkommen für das Alter spart, sollte neben einer halbwegs auskömmlichen gesetzlichen Rente vor allem eine sichere Zusatzrente erwarten. Da lässt sich Andrea Nahles für etwas feiern, was den Arbeitgeber mal wieder nichts kostet, dem abhängig Beschäftigten keine Planungssicherheit gibt und den Ärmsten nicht aus der Grundsicherungsfalle holt.
So etwas können sich eben nur Menschen ausdenken, deren Pensionen und Versorgungszusagen sicher sind. Auf der Strecke bleiben wie immer die, die heute schon mit Geringsteinkommen darben und absehbar im Alter weiter in die Armut getrieben werden.
Gerecht wäre, die gesetzlichen Renten durch Erweiterung der Beitragszahler und Abschaffung der Beitragsbemessungs-Grenzen zu fördern, so dass allen eine auskömmliche Grundrente oberhalb eines Mindesteinkommens zur Verfügung steht. Und wer dann in der Erwerbsphase noch etwas zum Sparen übrig hat, kann das tun, was den bislang Sozialversicherungs-Befreiten ohnehin gegeben ist. Dafür braucht es keine komplizierten Steuersparmodelle (die nur denen helfen, die hohe Einkommen erzielen), sondern nur einen anderen Blick auf die Einkommensverteilung einer Nation.
Gabriele Fenner
zum Artikel: „Niedrigzins und neues Gesetz schütteln bAV durcheinander”.
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