Anschein einer hoheitlichen Aufgabenvertretung wird erweckt

21.4.2015 – Ein gutes Interview mit scharfen Fragen in einer für den Vermittler nicht ganz unwichtigen Entwicklung, die uns alle ähnlich eines neuen Gesetzes treffen könnte: Die Entwicklung eines De-facto-Standards, der, auch wenn er von DIN verabschiedet werden würde, im Wesentlichen von einer Vertriebsorganisation initiiert und maßgeblich bestimmt worden ist.

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Dem Vernehmen nach sind einige Mitglieder des DIN-Gremiums angetreten, diesen Standard nicht zuzulassen – somit kann man dem Spiel im Augenblick sehr gelassen zusehen. Aber ich finde es grundsätzlich bedenklich, dass ein vertrieblich geprägter Fragebogen eines (gescheiterten) Strukturvertriebes unter dem Deckmäntelchen „Deutsche Finanznorm” derartige Aufmerksamkeit bekommt.

Selbst bei mir als Verbraucher gehen die Alarmglocken an, wenn ein Unternehmen oder eine Interessengruppe sich mit der Namensgebung den Anstrich einer vermeintlich hoheitlichen Aufgabenvertretung suggeriert. Oder meinte Justizminister Heiko Maas bei seinem jüngsten Vorschlag eines vergleichbaren Eids des Hippokrates etwa, dass die Makler und Vermittler der Ausschließlichkeits-Organisation auf die Ethik der Strukturvertriebe schwören sollen?

Immerhin hatte dieses seinen Ursprung in Hannover, die Nähe zur SPD wäre bewahrt. Müsste dann aber im Sinne der Großen Koalition nicht auch der Marburger Vertrieb angehört werden, der sich um die CDU verdient gemacht hat? Fragen über Fragen in einer Zeit, in der wirklich alles möglich ist.

Gisbert Sachs

gisbertsachs@gmx.de

zum Artikel: „Finanzanalyse auf dem Weg zur Din-Norm”.

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